- Bei einer Kontrollmessung am Standort Visp hat Lonza Lachgasemissionen festgestellt, die als Abfallprodukt bei der Niacin-Produktion entstehen.
- Lachgas ist gesundheitlich unbedenklich, weshalb im Umgang mit dem Stoff keine gesetzlichen und regulatorischen Grenzwerte gelten. Da Lachgas jedoch den Treibhauseffekt begünstigt, geriet es nach der Anpassung des CO2-Gesetzes ab 2012 vermehrt in den Fokus.
- Direkt nach Bekanntwerden der Emissionen hat Lonza technische Massnahmen in Abstimmung mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) definiert.
- Bis spätestens Ende 2021 wird für 12 Mio. CHF ein Katalysator in Betrieb genommen, mit dem die Emissionen von jährlich rund 600'000 Tonnen CO2-Äquivalenten um mindestens 98 % verringert werden.
Visp, 10. Februar 2020 – Als über 120 Jahre bestehendes Industrieunternehmen arbeitet Lonza das Altlasten-Erbe aus der Vergangenheit nachhaltig auf und setzt sich für die Zukunft verschiedene Umweltziele. Dabei reduziert und vermeidet das Unternehmen laufend Emissionen. Dazu gehört auch die Behandlung von Lachgasemissionen, die bei einer periodischen Messung anlässlich eines DeNOx-Katalysator-Wechsels erstmals festgestellt worden waren, und die Lonza anschliessend durch ein externes Unternehmen bestätigen liess. Chemische Analysen sind dadurch gekennzeichnet, dass ein Stoff nur gefunden werden kann, wenn explizit nach ihm gesucht wird. Lachgasemissionen sind gesundheitlich unbedenklich und nicht in der Luftreinhalte-Verordnung geregelt. Aus diesem Grund waren im Rahmen der Niacin-Produktion keine Untersuchungen betreffend Lachgas vorgenommen worden.
Sobald Lonza die Lachgasemissionen erkannt und diese extern bestätigt hatte, wurde umgehend mit der Ausarbeitung einer technischen Lösung gestartet, denn Lachgas ist ein Treibhausgas. Von Anfang an stand das Unternehmen dazu in engem Kontakt mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU). Durch die Installation eines Kombi-Katalysators wird Lonza die Lachgasemissionen in der Niacin-Produktion voraussichtlich um mindestens 98 % reduzieren können. Das Baugesuch wurde Ende November 2019 gestellt und zeitgleich erste vorbereitende Arbeiten sowie Materialbestellungen vorgenommen. Per Ende Januar erhielt Lonza die Baubewilligung seitens des Kantons und der Gemeinde, und rechnet nun damit, die Realisierung des Katalysators innerhalb von rund 18 Monaten abschliessen zu können. Die Umsetzungskosten belaufen sich auf 12 Mio. CHF.
Distickstoffmonoxid (N2O), allgemein bekannt unter dem Namen Lachgas, ist ein farbloses Gas aus der Gruppe der Stickoxide und wird unter anderem in der Medizin als Narkosemittel eingesetzt. Lachgas ist für Menschen und Tiere in den vorliegenden Konzentrationen unbedenklich, weshalb keine gesetzlichen oder regulatorischen Grenzwerte im Umgang mit dem Stoff bestehen. Aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften weist Lachgas aber ein sehr hohes Treibhauspotenzial auf: Sein Beitrag zur globalen Erwärmung über den Treibhauseffekt beträgt weltweit rund 6 %. Durch seinen Abbau in der Stratosphäre erhöht Lachgas dort die Konzentration von Stickoxiden, die den Abbau von Ozon hervorrufen. Lonza benötigt Lachgas weder für die Erstellung eines Produkts, noch wird in einem Betrieb am Standort gezielt Lachgas produziert. Der Stoff entsteht als Abfallprodukt bei der Produktion des Vitamins Niacin.
In Zusammenhang mit dem Thema verweisen wir auch auf die heutige Medienmitteilung des Bundesamts für Umwelt (BAFU): https://www.bafu.admin.ch/
Über Lonza
Lonza ist ein Anbieter integrierter Lösungen, die in ihren Segmenten Lonza Pharma Biotech & Nutrition und Lonza Specialty Ingredients Wissenschaft und Technologie verbindet. Dabei stehen vor allem eine gesunde Umwelt, die Förderung eines gesünderen Lebensstils, die Krankheitsprävention durch Gesund-heitsvorsorge der Konsumenten und die Verbesserung der Patientenversorgung im Mittelpunkt. Um diese Ziele zu erreichen, unterstützen wir unsere Kunden darin, innovative Medikamente zur Behandlung oder sogar Heilung schwerer Krankheiten bereitzustellen. Patienten und Konsumenten profitieren von unserer Fähigkeit, unsere Pharmakompetenz in die Bereiche Gesundheit, Hygiene und schnelllebige Konsumgüter sowie in die Erhaltung und den Schutz der Welt, in der wir leben, zu übertragen. Im Jahr 1897 in den Schweizer Alpen gegründet, ist Lonza heute ein renommiertes globales Unternehmen mit mehr als 100 Produktionsstandorten und Niederlassungen sowie rund 15‘500 Vollzeitmitarbeitenden weltweit (Stand Ende 2019). 2019 erzielte Lonza einen Umsatz von CHF 5.9 Milliarden mit einem Kern-EBITDA von CHF 1.6 Milliarden. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite www.lonza.com.
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